Warum nur ein getestetes Backup ein gutes Backup ist
Backups, also die Datensicherungen, sind immer wieder ein Thema. Zum einen, weil es immer noch Firmen gibt, die gar keine erstellen.
Warum? Tja, no risk, no fun, vielleicht?
Nein, wahrscheinlich eher, weil sie einfach unbesiegbar sind!
Egal, was ihnen auch passieren wird, ihre Daten werden doch nie und nimmer kaputtgehen, weg sein oder verschlüsselt werden. Bei allen anderen ja, aber bei ihnen? Niemals!
3-2-1 meins? Nur wenn's funktioniert!
Und dann gibt es die Fraktion, die fleißig Backups macht. Vielleicht sogar professionell nach der goldenen Datensicherungs-Regel 3-2-1 und mit Konzept. Das ist dann schon Königsdisziplin – also fast! Warum fast? Da gibt es noch so ein kleines (aber entscheidendes) Haar in der Suppe. Die Überprüfung des Backups.
Sie können noch so sicher sein, dass Sie alle Urlaubsbilder fleißig auf einer externen Festplatte, weil Sie ja wissen, dass man sicherheitshalber besser zwei unterschiedliche Medien verwendet, gespeichert haben, doch wenn Sie nie getestet haben, ob Sie diese auch zurückspielen können, wissen Sie nicht, ob das Backup überhaupt sauber erstellt wurde.
Eine Geschichte aus dem echten Leben
Genauso erging es Pixar mit „Toy Story II“. Die Daten des Films wurden dabei wie üblich auf Linux und Unix Maschinen berechnet, gerendert und gespeichert. Als allerdings jemand auf die Idee kam, aufzuräumen und im falschen Verzeichnis einfach alle Dateien binnen 20 Sekunden gelöscht hat (dank: rm -R * - testen Sie es NICHT) war man noch ganz zuversichtlich, denn man hatte ja ein Backup!
Allerdings auch eins von der Kategorie: ungetestet. Pixar hatte seine Backups, wie vermutlich 1000 andere Firmen, nicht überprüft und testweise zurückgespielt. So mussten sie nun feststellen, dass die Backups nicht sauber liefen und damit unbrauchbar waren! Die Daten des Filmprojektes konnten nicht wiederhergestellt werden.
12 Monate Arbeit von über 25 Grafikern waren innerhalb von 20 Sekunden zunichtegemacht!
Dass es mit dem Film doch noch weiterging, lag allein daran, dass die damalige Chefin Galyn Susman, welche sich gerade im Mutterschutz befand, wenige Tage zuvor eine Kopie des Materials erstellt hatte, um währen des Mutterschutzes zu Hause weiter an dem Projekt arbeiten zu können. Diese Kopie war die Rettung des Projektes.
Klingt fast wie eine Hollywood-Story… 😉
Aufruf!
Daher sollte man sein Backup, solange als nicht existent betrachten, bis man es zumindest stichprobenartig auf seine Rückspielbarkeit getestet hat. So ein Test ist ganz ähnlich der jährlichen Überprüfung der Feuerlöscher. Sicherlich haben Sie die auch im Haus, aber ob die Feuerlöscher auch sicher funktionieren, wenn sie benötigt werden, wissen Sie erst nach der Wartung!
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